Trinken als Herausforderung
Genug zu trinken, ist für viele immer wieder eine Herausforderung. Fehlt dann noch das Durstgefühl, wird es umso schwieriger, den täglichen Flüssigkeitsbedarf zu decken. Vor allem ältere Menschen kämpfen mit dem Problem des mangelnden Durstgefühls und müssen immer wieder an Trinken erinnert werden. Oft wird das Trinken auch schlichtweg vergessen. Bei mangelnder Mobilität und bereits vorliegender Inkontinenz spielt oft noch die Angst mit, nicht rechtzeitig zur Toilette zu kommen, wenn viel getrunken wird.
Mangelndes Durstgefühl - weitere Ursachen können sein:
- gestörte Funktion der Nieren
- Prostataleiden
- Demenz
Auswirkungen von Flüssigkeitsmangel im höheren Alter, u.a.
- Verwirrtheit, Apathie und Lethargie
- Blutdruckabfälle, Herzrasen
- erhöhte Sturzneigung
- veränderte Medikamentenwirkung
- weniger Elastizität der Haut
- Kreislauf- und Nierenversagen
Flüssigkeitsmangel vermeiden – Tipps:
Wenn Sie feststellen, dass Ihre älteren Angehörigen zu wenig trinken, ist es wichtig, sie nicht zu drängen. Dies bewirkt oft das Gegenteil. Besser ist es, das Problem kreativ anzugehen und das Trinken so angenehm und attraktiv wie möglich zu machen.
- kleine Gläser verwenden, und diese immer wieder auffüllen
- Wassermelone, Gurken oder Tomate statt Kuchen zur Kaffeezeit anbieten
- Obst und Gemüse liefern gleichzeitig Mineralien, die im Sommer schnell ausgeschwitzt werden.
- indirekt zum Trinken animieren, z.B. durch Anstoßen
- Glas nur halb füllen, zittrige Hände verschütten so weniger
- Trinken mit einem Strohhalm testen
- in netter Gesellschaft trinken fällt vielen leichter
- helfen, dass Getränkevorrat immer vorhanden ist
- auf individuellen Geschmack achten, es muss nicht immer reines Wasser sein
- ein Trinkplan kann helfen, einen Überblick über die Trinkmenge zu bekommen
- verschiedene Getränke/ Geschmackssorten sorgen für Abwechslung
- Getränke in schönen, passenden Gefäßen reichen
- Getränke stets in Sicht- und Reichweite aufstellen
Exkurs Wasser – warum es für unseren Körper so wichtig ist
Ein erwachsener Mensch besteht zu 50 – 70 % aus Wasser. Wasser erfüllt für alle Lebensvorgänge im Körper wichtige Aufgaben:
- wichtig für unseren Flüssigkeitshaushalt
- löst die festen Bestandteile der Nahrung wie Zucker, Salz, einen Teil der Vitamine und Mineralstoffe
- Wasser trägt die gelösten Nährstoffe aus unserer Nahrung zu den Zellen
- Wasser ist das Kühlmittel des Körpers
- Wasser lässt Ballaststoffe quellen
Die empfohlene Trinkmenge liegt bei 2–3 Litern pro Tag, wer vor allem Sommer viel schwitzt, auch mehr. Flüssigkeit aus fester Nahrung zählt hierbei mit dazu. Zum Decken des Flüssigkeitsbedarfs zählt auch wasserhaltiges Obst und Gemüse, Wassermelone und Gurke. Wichtig ist auch, nicht „auf Vorrat“ zu trinken, sondern kontinuierlich über den Tag hinweg. Wer den nächtlichen Toilettengang vermeiden möchte, kann gegen Abend hin weniger trinken. Dauerhafter Flüssigkeitsmangel kann zu schwerwiegenden Problemen führen. Denn zu wenig Flüssigkeit führt zu weniger Urinausscheidung. Dies führt wiederum zu verschlechterter Nierenfunktion, Gedächtnisleistung, Verdauung, Blutdruck und Harnblasenfunktion.
Trinken im Sommer – kalt oder heiß?
So verlockend kalte Getränke im Sommer sind, sorgen sie doch nur für eine kurze Abkühlung. Denn der Körper erhält so das Signal, dass es kalt ist und den Körper wärmen muss. In Folge schwitzen wir noch mehr. Lauwarmes oder leicht Gekühltes löscht den Durst besser und belastet den Kreislauf nicht zusätzlich. Neben Mineral- oder Leitungswasser, insbesondere calciumreiche (mehr als 150 mg/l) und magnesiumreiche (mehr als 50 mg/l) Mineralwässer, bieten sich dünne Kräutertees und verdünnte Obstsäfte als Getränke an. Wenn es keine gesundheitlichen Einschränkungen gibt, spricht auch nichts gegen ein gelegentliches Glas Bier oder Wein. Zuckerreiche Limonaden und Cola-Getränke sind hingegen weniger gut geeignet.
Wasserreiche Nahrungsmittel:
- Melonen, Obstkompott, Tomaten, Gurken
- Brühen, Suppen, Joghurt, Buttermilch, Kefir
Weitere Informationen finden Sie z.B. hier: gesund-aktiv-aelter-werden.de
Quellen: www.geo.de, www.gesundheitsamt.bremen.de